«Die Zukunft des Schlafens» – GDI-Studie

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Das Einrichtungshaus Pfister hat am 19. Februar zu einer Abendveranstaltung eingeladen, wo die Studie «Die Zukunft des Schlafens» des GDI Gottlieb Duttweiler Institutes, die im Auftrag von Möbel Pfister AG und der Hilding Anders Norway AS (Jensen-Betten) durchgeführt wurde, vorgestellt wurde.

Hintergrund ist die «Always-on-Gesellschaft», d.h. eine Gesellschaft, in der sich – zumindest in der Erwerbsbevölkerung – die faktische Norm der zeitlichen und räumlichen Entgrenzung durchgsetzt hat. Die Autorinnen Daniela Tenger und Karin Frick stellen fest, dass durch die neuen Technologien, mobile Arbeitsformen und flexible Lebensstile der Schlaf zunehmend bedroht ist. Gleichzeitig ergibt die Befragung von 1070 Deutsch- und Westschweizern im Alter von 15 bis 74 Jahren, dass die Bedeutung des Schlafes in den letzten zehn Jahren verändert hat. Ein beachtlicher Anteil der Befragten (46%) gibt an, weniger zu schlafen und dass sie schlechter schlafen (35%). Die Befragten geben an, das der Stellenwert des Schlafes in den letzten zehn Jahren zugenommen hat.

Ausgehend von der Befragung und eines Panels mit Fachleuten, kommen die Autorinnen zu sechs Thesen zur Zukunft des Schlafens:

  1. Schlaf ist nicht nur ein Grundbedürfnis – Schlaf wird zum Lifestyle. Man sehe dies jetzt z.B. an Gadgets, die den Schlaf digital vermessen, aber auch an romantisierenden Wellness-Angeboten. Der «Schlafmarkt» differenziere sich also und sei am expandieren.
  2. Schlaf wird zum neuen Statussymbol, auch der Manager und der Leistungsträger. Aussagen, wie sie Napoleon Bonaparte gemacht hat, wären nicht mehr zeitgemäss: «Vier Stunden schläft der Mann, fünf die Frau, sechs ein Idiot». Die Luxushotellerie hat diesen Trend schon aufgenommen.
  3. Der Tagschlaf «powernap» werde sich (wieder) etablieren. Fortschrittliche Unternehmen oder Institutionen bieten heute schon Ruheräume an (s. z.B. ASVZ). Vergleichbar mit der Flexibilisierung der Verpflegung kommt es zu einer Flexibilisierung des Schlafens.
  4. Damit dies geschieht, bedarf es der Akzeptanz, auch in der Öffentlichkeit zu schlafen. Sei es in Schlafkapseln in Flughäfen (s. Sleepbox, Googlenaps) oder einfach auch auf einer Parkbank. In Asien gibt es beispielsweise «Schlaf-Cafés».
  5. Schlafmangel wird vermehrt aus Public-health-Sicht als ungesund erkannt.
  6. Schlaf als Schlüsselfaktor zum Erfolg. Mit genügend Schlaf erhält man Zugang zu wichtigen Ressourcen. Als Beispiel werden Spitzensportler genannt (Roger Federer soll durchschnittlich 11 bis 12 Stunden schlafen).
 Literatur

Tenger, Daniela und Karin Frick (2014): Die Zukunft des Schlafens. Neue Märkte in der Always-on-Gesellschaft. Rüschlikon: GDI Gottlieb Duttweiler Institute (Link)

 

 

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