Der Sozialbericht 2012, der am Schweizer Kompetenzzentrum FORS realisiert wurde, liefert aktuelle Zahlen bzw. Indikatoren zur sozialen Lage in der Schweiz. Der Sozialbericht, der alle vier Jahre erscheint, fokussiert seiner vierten Ausgabe auf die Generationenbeziehungen in der Schweiz.
Der Bericht kommt zum Schluss, dass es in der Schweiz keinen Generationenkonflikt gibt. Innerhalb der Familien sind Generationenbeziehungen vorhanden, ausserhalb der Familien leben die Jungen und die Altern jedoch aneinander vorbei.
Altersdiskriminierung ist in der Schweiz ein präsentes Phänomen. Ca. ein Viertel der Bevölkerung hat im zurückliegenden Jahr Erfahrung mit Altersdiskriminierung gemacht, drei Viertel haben «schon einmal» solche Erfahrungen gemacht.
Interessant ist die Feststellung, dass ca. 60 Prozent der jüngeren Erwachsenen keine Bekannten über 70 Jahren haben. Dieses Fehlen von Generationenbeziehungen kann bei Älteren der Grund für diffuse Ängste vor Jugendlichen sein. 45 Prozent der Älteren befürchten denn, dass Jugendliche die öffentliche Ordnung gefährdeten.
Jugendliche fühlten sich aufgrund ihres Alters diskriminiert, so z.B. aufgrund von Altersbeschränkungen bei der Stellensuche. Im Weiteren werden 45 Prozent der Sozialausgaben des Staates für die Älteren geleistet. Sozialausgaben zugunsten der Jugendlichen, z.B. Kinderzulagen,
Für die gesellschaftliche Integration ist es wichtig, dass der Zusammenhalt unterschiedlicher Gruppen vorhanden ist. Unter dem Gesichtspunkt der unterschiedlichen Resourcenausstattung der verschiedenen Gruppen muss die Integration immer wieder neu ausbalanciert werden, so man vermeiden will, dass sich eine Gruppe langfristig ungerecht behandelt fühlt.
Inhalt
Verteilung sozialer Güter
Marc Szydlik: Von der Wiege bis zur Bahre: Generationentransfers und Ungleichheit
Kulturelle Vielfalt
Olivier Moeschler: Kulturelles Verhalten in der Schweiz: Im Spannungsfeld von Alters- und Generationendifferenzen
Soziale Integration
Walter Rehberg und Benjamin Moser: Altersdiskriminierung in Europa und der Schweiz: Die Sicht der Betroffenen
Politische Gestaltung
Martina Rothenbühler und Kathrin Kissau: Junge Erwachsene in der Schweiz – engagiert oder apolitisch?
Gesellschaft und Umwelt
Generationen im sozialen Wandel (Fazit)